Buddhistische Filme
Mit buddhistischer Philosophie und Kultur bin ich zuerst durch Filme in Berührung gekommen. Sie waren es, die mein Interesse geweckt haben. Ich habe dann viele Umwege genommen, bis ich tatsächlich den ersten und ernsthaften Schritt gewagt habe, Meditationskurse und Retreats zu besuchen. Natürlich ist gerade das dann entscheidend, um Anleitung für die tägliche Meditationspraxis zu bekommen und oberflächliches Wissen über Buddha, Dhamma, Sangha, Kamma, Samsara zu erweitern. Dennoch will ich diesen ersten Kontakt mit dem Buddhismus nicht abwerten, im Gegenteil: Ich bin sehr dankbar für diesen Einfluss des Kinos auf mein Leben.
Sieben Jahre in Tibet
Mag sein, in diesem Film erfährt man eher am Rand etwas über buddhistisches Leben. Doch mich hat er als Jugendlicher wahnsinnig beeindruckt. Der junge Brad Pitt spielt hier den österreichischen Bergsteiger Heinrich Harrer, den es in den Wirren des Zweiten Weltkrieges und kurz vor der Chinesischen Revolution in das damals völlig von der restlichen Welt abgeschottete Tibet verschlägt. Nach einer entbehrungsreichen Odyssee durch die Hochebene des Himalaja erreicht er zusammen mit seinem Begleiter Peter Aufschnaiter die Stadt Lhasa. Sie ist die heilige Stadt der Tibeter. Der Dalai Lama, das religiöse Oberhaupt des Landes, ist zu diesem Zeitpunkt noch ein kleiner Junge, der von buddhistischen Mönchen erzogen wird. Der junge Mönch und der Eindringling aus der westlichen Welt werden Freunde.
Little Buddha
Ist ein kleiner Junge aus Seattle die Reinkarnation eines vor einigen Jahren verstorbenen tibetischen Heiligen? Das ist in groben Zügen die Rahmenhandlung von „Little Buddha“. Es ist die Auseinandersetzung des italienischen Filmemachers Bernardo Bertolucci mit einigen zentralen buddhistischen Mythen. Der Film ist besonders sehenswert, weil er in mehreren Episoden den Weg von Siddhartha Gautama von der Geburt bis zu seinem Erwachen als Buddha schildert. Ein extrem junger und asiatisch-angehauchter Keanu Reeves spielt hier den jugendlichen Buddha, der zuerst einige Abenteuer durchleben muss, bevor er den mittleren Weg findet.
Frühling, Sommer, Herbst, Winter… und wieder Frühling
Dieser südkoreanische Film erzählt in fünf Episoden vom Leiden (Dukkha), von der Ursache des Leidens und vom Weg zum Auflösen des Leidens. Im Mittelpunkt der Handlung stehen ein buddhistischer Mönch und sein Schüler, die auf einem schreinartigen Floß inmitten eines idyllischen Waldtales leben. Der Film ist besonders schön, weil er gleichnishaft buddhistische Themen behandelt und in einen dramatischen Handlungsbogen spannt. Die Jahreszeiten symbolisieren darin den Kreislauf des Lebens und den ewig währenden Zyklus von Werden und Vergehen, der im Buddhismus und Hinduismus Samsara genannt wird.
Der koreanische Filmemacher Kim Ki-duk beschäftigt sich immer wieder mit zentrale Themen und Lehren des Buddhismus. Besonders sehenwert finde ich auch seine beiden Filme „Bin-jip“ und „Samaria“.
Samsara – Geist und Leidenschaft
In diesem Film des indischen Filmemacher Pan Nalin wird die Geschichte eines jungen buddhistischen Mönchs erzählt, der aus seinem bisherigen Leben im Kloster ausbricht, sich in ein wunderschönes Mädchen verliebt und ein neues Leben beginnt – mit all den Wünschen, Widrigkeiten und Wurzeln des Leidens, die es mit sich bringt. Immer mehr verstrickt sich sein Weg in Leidenschaften, Kämpfe und letztendlich in Schuld.
FOTO: The Beating Hearts of the Buddhas von Trey Ratcliff, lizensiert unter CC BY-NC-SA 2.0