Talstraßenzuflucht

Düsseldorfer Menuette

5. Talstraßenzuflucht (D-Dur)

Ort der Inspiration

In der Talstraße habe ich 13 Jahre gewohnt. Ich habe gern dort gelebt und es kann schnell passieren, dass ich ins Schwärmen gerate, wenn ich über meine frühere Wohngegend spreche. Ich mag vor allem das Bilker Viertel, obgleich die Talstraße streng genommen zum Stadtteil Friedrichstadt gehört. Aber wir müssen das nicht so eng sehen. Ich hab mich immer als Bilker gefühlt und die meisten „Düsseldorfer Menuette“ sind Orten in Bilk gewidmet.

Die Talstraße führt vom Ende der Königsallee, deren gedachte Verlängerung sie ist, etwa einen Kilometer in südlicher Richtung – fast direkt bis zum S-Bahnhof Bilk. Die Straße ist und war immer ein bisschen schizophren, denn die Wohnhäuser auf der einen Seite der Straße werden von den aufragenden Schachteltürmen der Finanzwelt auf der anderen Straßenseite überschattet: Von der WestLB, der Sparkasse und der Deutschen Rentenversicherung. Die WestLB gibt es aber inzwischen nicht mehr. Sie ist quasi den Verschachtelungen der Finanzkrise von 2007 zum Opfer gefallen. Nur die Finanztürme werfen ihren Schatten noch über die Straße.

In der Nähe der Talstraße gibt es viele kleine Cafés und Restaurants, wie die Friedrichskrone, das persische Restaurant Rivass auf der Kirchfeldstraße (sehr lecker!), das Mengwasser an der Bilker Allee oder das vietnamesische Restaurant Khanh’s Lilly auf der Friedrichstraße u.v.m. Besonders empfehlenswert auch das Café Kucheneck auf der Bilker Allee, das sich in einer ehemaligen Autowerkstatt einquartiert hat. Hier gibt es vermutlich den besten selbstgebackenen Kuchen in der ganzen Stadt.

Musikalische Idee

Das ist das erste „Düsseldorfer Menuett“ überhaupt. Am Anfang war gar nicht daran zu denken gewesen, dass ich daraus eine Serie von 24 Stücken machen würde. Es war einfach eine kontrapunktische Übung, der amateurhafte Versuch zwei unabhängige Melodielinien zu komponieren. Dem entsprechend klingt das erste Stück dann auch etwas… naja, mäßig. Es gibt zu viele motivische Ideen, wie man schon an den ersten 6 Takten erkennen kann.

Pianoroll zu „Talstraßenzuflucht“ (D-Dur), Düsseldorfer Menuette, Takt 1-6

Pianoroll zu „Talstraßenzuflucht“ (D-Dur), Düsseldorfer Menuette, Takt 1-6

Dem Stück fehlt etwas der roten Faden und der melodische Höhepunkt. Es plätschert zu sehr vor sich hin. Ich hätte es natürlich nochmal überarbeiten können. Aber da es mein erster Versuch war, halte ich hier meinen Perfektionsdrang zurück – und lasse es so, wie es ist. Es muss ja nicht immer alles formvollendet und glatt sein.

Das Stück steht in D-Dur. Im zweiten Teil gibt es einen Wechsel in die Dominanttonart A-Dur und wieder zurück in die Ausgangstonart D-Dur.

Noten auf Anfrage.

FOTO: Ton Zijlstra: Talstrasse